Die Botschafter des besseren Geschmacks
TEXT: SASCHA WALZ | FOTOS: VOLKER NOTHDURFT
Einblick in das Ambassador-Programm von Transgourmet Ursprung
Wirft man einen neugierigen Blick auf das Konsumverhalten der Endverbraucher, dann sieht man, dass fast 50 % aller Deutschen Eier, Obst und Gemüse am liebsten aus ihrer Region kaufen. Auch bei Milchprodukten und Fleisch sind es noch immer stolze 35 %, die regional bezogen werden.
Doch woran liegt diese Vorliebe für immer mehr Regionalität? Und was bedeutet Regionalität eigentlich?
Regelmäßig lesen wirvon Lebensmittelskandalen in Großbetrieben und globaler Klimakrise in den Schlagzeilen. Alles ist konfus, undurchsichtig und in seiner Komplexität gar nicht mehr zu greifen.
Schweinefleisch aus China. Rind aus Brasilien. Lebensmittel, die von unbekannten Orten, Firmen und Menschen kommen und einmal um den ganzen Globus transportiert wurden. Wir haben den Bezug zur Herkunft unserer Lebensmittel verloren. Das verunsichert. Kein Wunder, dass viele Konsumenten mehr Transparenz in der Lebensmittelindustrie herbeisehnen. Der Wunsch nach sicheren, nachhaltigen und ethisch vertrauensvoll produzierten Zutaten ist verständlich. Kommen diese dann noch von Menschen und Betrieben mit familiären Strukturen, mit denen man sich identifizieren kann, dann ermöglicht das eine neue Nähe zum Ursprung der Lebensmittel. Es ermöglicht eine emotionale Nähe, die einem im undurchsichtigen Wirrwarr der Lebensmittelwirtschaft Halt, Sicherheit und Vertrauen schenkt.
So weit so gut und nachvollziehbar, doch wie verhält es sich im Außer- Haus-Markt?
Für den Verkauf von regional und nachhaltig produzierten Speisen in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung gibt es bisher keine verlässlichen Zahlen. Viele Gastronomen haben den Wettbewerbsvorteil solcher Gerichte vermutlich noch nicht für sich entdeckt. Oder wann haben Sie das letzte Mal „Aus der Region“ auf einer Speisekarte gelesen? Schaut man sich als Vergleich die Zahlen zu biologisch hergestellten Lebensmitteln an, stehen dem privaten Einkauf von 17 % Bio-Obst und -Gemüse gerade einmal 1 % Bio-Anteil im Außer-Haus-Markt gegenüber. Das verleitet zur Annahme, dass es in Sachen regionaler und nachhaltiger Herkunft hier wohl kaum anders aussehen wird.
Doch dabei essen die Deutschen immer lieber außer Haus. Der Umsatz des privaten Außer-Haus-Konsums steigt jedes Jahr verlässlich um einige Prozentpunkte an – wenn nicht gerade eine globale Pandemie den Gastronomen das Leben schwermacht.
Man muss also kein Hellseher sein, um zu erahnen, dass die Suche nach transparenten und nachhaltigen Lebensmitteln mit transparenten Hintergrundgeschichten auch beim Auswärtsessen in der kommenden Zeit zunehmen wird. Und hier kommen wir ins Spiel.
Mit unserer Eigenmarke Transgourmet Ursprung schließen wir diese große Lücke und beliefern als eine der wenigen Firmen den Außer-Haus- Markt mit Zutaten aus 100 % nachhaltiger Landwirtschaft. Mehr als 300 verschiedene Produkte von 36 Produzenten haben wir schon im Sortiment und es kommen ständig neue hinzu.
Doch wie bei jeder Revolution braucht es eine gewisse Anlaufzeit, bis sich gute Dinge etablieren. Ein Großteil der Gastronomen setzt noch immer auf den Einkauf konventioneller Zutaten, kaum einer gibt die Herkunftsgeschichte seiner Zutaten auf der Speisekarte preis und viel zu wenige Servicekräfte können ihren Gästen auf Rückfrage eine umfassende Auskunft geben.
Um die Bio-Revolution in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung in Gang zu bringen, ist es höchste Zeit, dem Gast am Tisch nicht nur die Speisen zu präsentieren, sondern die passende Hintergrundstory gleich mit dazu. Und um die großartigen Geschichten unserer Transgourmet Ursprung Gemüsebauern, Tierzüchter und Fischer kompetent zu vermitteln, brauchen wir enthusiastische und qualifizierte Menschen, die diese Informationen nach außen tragen. In unserem Ambassador-Programm bilden wir genau diese Mitarbeiter aus.
2018 haben wir das neue Programm ins Leben gerufen. Seitdem treffen sich die Transgourmet Ursprung Botschafter zweimal im Jahr persönlich, um sich auszutauschen, zu lernen und einige unserer nachhaltigen Produzenten zu besuchen. Das stetig wachsende Sortiment ist für sie dabei eine ebenso große Herausforderung wie die möglichst schnelle Reaktion auf Kundenanfragen. Als Wissens- Multiplikatoren vermitteln unsere Botschafter die Produzentenstorys sowie den Grundgedanken von Transgourmet Ursprung sowohl an bestehende und potenzielle Kunden als auch an ihre eigenen Kollegen. Kenntnisse über Produkte aus ihrer jeweiligen Region sind dabei natürlich besonders wertvoll.
Einer, der seit Anfang an mit Stolz an Bord ist, ist Thilo Hildebrandt. Der 43-Jährige arbeitet als Fleischfachberater im nationalen Vertrieb, wo er inzwischen sämtliche Kunden betreut, die von der Fleischmanufaktur Hildesheim beliefert werden. Schon seit 2007 ist er Mitglied unserer Transgourmet-Familie, anfangs als Regionalfachberater in Mecklenburg- Vorpommern. Als er gefragt wurde, ob er gern Transgourmet Ursprung Ambassador werden möchte, war Thilo Hildebrandt sofort Feuer und Flamme.
„Wir haben außergewöhnliche, nachhaltige, regionale, aber eben auch besonders erklärungsbedürfte Artikel im Sortiment“,
erklärt er. Als gelernter Koch und ausgebildeter Küchenmeister versteht er, was den Kunden in der Gastronomie wichtig ist. Seit 14 Jahren betreibt Thilo Hildebrandt selbst eine Kochschule in Rostock und kennt die alltäglichen Fragen und Sorgen der angehenden Köche. Er weiß, wie wichtig es ist, miteinander in Kommunikation zu bleiben. „Ich wertschätze jedes Gespräch mit Kunden über Transgourmet Ursprung“, sagt er „Besondere Freude habe ich an Veranstaltungen, die nah am Tischgast stattfinden. Die aufkommenden Fragen und die daraus entstehenden Gespräche empfinde ich als besonders wichtig.“
Natürlich steckt das Ambassador- Programm noch in den Kinderschuhen und die nächsten Jahre werden zeigen, wie erfolgreich Thilo und seine Botschafter-Kollegen bei der Vermittlung unserer Kernelemente wirklich sind. Doch wenn sie alle so voller Herzblut und Wissensdurst stecken wie Thilo Hildebrandt, ist gutes Gelingen schon vorprogrammiert.
„Ich genieße meine Ausbildung zum Ursprung Ambassador sehr“, schwärmt er, „weil mit jeder Schulung und mit jedem Produzentenbesuch mein Bewusstsein zur Verbundenheit zu unseren Ursprung-Produkten steigt.“