Frank Seipelt

One on one: Frank Seipelt

Radio-Moderator Johannes Sassenroth wirft in persönlichen Interviews einen Blick hinter die Kulissen unserer Geschäftsführung.

… Frank Seipelt

Ein CEO mit grünem Daumen

Johannes Sassenroth
Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Position in Gesprächen mit Mitarbeitenden eine Rolle spielt?

Frank Seipelt
Ich glaube, das ist tatsächlich immer der Fall. Man kann sich kaum davon freimachen, dass jemand, der Einfluss auf das eigene Arbeitsumfeld hat, anders wahrgenommen wird. Für mich persönlich hat das keine besondere Bedeutung. Aber ich weiß, dass es für viele Menschen eine Ausnahmesituation ist, dem Chef zu begegnen. 

Johannes Sassenroth
Wir führen unser Gespräch hier in einem Gartenzentrum, weil Gärtnern Ihr Hobby ist. Was fasziniert Sie daran?

Frank Seipelt
Beim Gärtnern ist man ganz bei sich selbst. Man pflanzt etwas, pflegt es und erntet es irgendwann. Besonders genieße ich, dass man die Ergebnisse seiner Arbeit sieht. Aber gleichzeitig ist der eigene Einfluss begrenzt. Gras wächst nicht schneller, nur weil man daran zieht. Man begleitet die Prozesse, schafft Rahmenbedingungen – mehr nicht. Diese Reduziertheit auf das Wesentliche, auf sich selbst, finde ich sehr erfüllend.

Johannes Sassenroth
Sind Sie zufrieden mit Ihrer Work-Life-Balance?

Frank Seipelt
Mit dem Begriff kann ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen. Ich sehe keinen Unterschied zwischen „Work“ und „Life“. Es gibt für mich nur ein Leben, und es geht darum, wie ich meine Zeit aufteile. Das Entscheidende ist: Bin ich mit dem, was ich tue, zufrieden? Macht es mich stolz? Wenn ich das Gefühl habe, dass meine Arbeit Sinn ergibt und ich dabei mein Bestes gebe, spielt die Anzahl der Arbeitsstunden keine Rolle.

Johannes Sassenroth
Ich nehme Sie als nachdenklichen Menschen wahr. Sind Sie auch ein nachdenklicher Chef?

Frank Seipelt
Ja, absolut. Bei uns arbeiten über 10.000 Menschen, und indirekt hängen vermutlich 8.000 Familien von uns ab. Wenn ich da nicht nachdenklich wäre, könnte ich meinen Job nicht machen. Jeden Morgen, wenn ich aufstehe, spüre ich ein großes Verantwortungsgefühl für die Menschen, die für uns arbeiten. Diese Verantwortung ernst zu nehmen, ist für mich zentral.