Real und virtuell - 2 Personen in einem virtuellen Raum mit augmented reality Brille

Real und virtuell

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Corona hat gezeigt, wie schnell selbst prosperierende Wirtschaftsbereiche komplett ausgebremst werden.

Gestern noch Live-Events in Stadien und Theatersälen, ein paar Tage später: Stillstand. Und nun? Die GEVA hat einen mutigen Blick in die Zukunft gewagt.
 

Vor allem die Veranstaltungsbranche hat unter den jüngsten Entwicklungen gelitten und musste viele kreative Wege beschreiten, um nicht unterzugehen. Streaming und virtuelle Konzerte gehörten plötzlich zum Alltag und manifestierten sich als Versuch, ein Gefühl zu transportieren, das eigentlich vom Live-Moment lebt. Trotz viele Vorbehalte werden sich digitale Konzepte wohl zunehmend etablieren, auch weil es doch mehr als bequem ist, Ticketinformationen auf dem Smartphone zu speichern oder per Gesichtserkennung als zugangsberechtigt identifiziert zu werden und sich damit lange Wartezeiten an Kasse oder Eingang zu ersparen.
 

Sehen und hören, was man will

Doch auch in Arenen und Konzerthallen selbst soll die Technik vermehrt Einzug halten. So kündigte der Halbleiterhersteller Qualcomm eine Partnerschaft mit der Band Live Nation an. Mit einer perfektionierten 5G-Infrastruktur soll es dann nicht nur möglich sein, die Bühnenperformance parallel zur Live-Show auf seinem Smartphone miterleben zu können, sondern auch Augmented- Reality-Spielereien, wenn man die Handykamera auf die Bühne richtet. Bei Sportveranstaltungen wird diese Entwicklung ebenso vorangetrieben. Vielleicht braucht der Zuschauer sein Handy bald gar nicht mehr, sondern nutzt fortan eine Augmented- Reality-Brille, um zusätzliche Informationen über Sportler, Spielstände und Rekorde oder das gastronomische Angebot geliefert zu bekommen. Essen on Demand, das in den Pausen direkt an den Sitzplatz oder die angegebenen Koordinaten geliefert wird, ist dann ebenso wahrscheinlich wie ein perfekt organisierter Getränkenachschub.
 

Hybride Erlebnisse

Nicht live, aber zumindest auf einer überdimensionalen Leinwand konnten begeisterte Cineasten das Kinoprogramm bislang genießen. Doch in Zeiten von nahezu perfekten Heimkinosystemen reicht es nicht mehr, einfach nur gute Filme zu zeigen. Selbst 3-D-Formate wirken mittlerweile wenig innovativ. Auch hier warten Virtual- und Augmented-Reality- Brillen auf ihren Einsatz. Für Kinobetreiber heißt das: Flexibilität. Rundumleinwände, bequeme Kinosessel und ein entsprechendes kulinarisches Angebot bieten durchaus Argumente, sich für ein bestimmtes Kino zu entscheiden. Statt den Kinobesuchern Popcorn und Eis anzubieten, könnte sich die Speisekarte am Filminhalt orientieren: Partyhäppchen und Champagner zur Dinnerparty oder würzige Tacos mit Bier, während die Cowboys am knisternden Lagerfeuer sitzen – über eine App geordert und platzgenau serviert. Warten wir mal ab, was uns die Zukunft servieren wird.