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Die Hüter der Qualität

Berufsbedingt werfen sie einen strengen Blick auf das Angebot in den Märkten: unsere Spezialistinnen und Spezialisten für gute Qualität. Die Beispiele aus vier Ländern machen deutlich, dass ihre Aufgabe eine andauernde Herausforderung ist.

„Gute Qualität muss man sich leisten können“ – diese Redensart hört man immer wieder. Sei es beim Kauf von Schuhen und Kleidung oder bei der Anschaffung von anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Und nicht zuletzt auch in Bezug auf Lebensmittel.

Bei einem Unternehmen wie Transgourmet, bei dem sich fast alles um den Bereich Essen und Trinken dreht, wäre dieser Spruch nicht angebracht. Hier gilt eher das Gegenteil, nämlich, dass man sich gute Qualität schlichtweg leisten muss. Wenn unsere Produkte und Serviceleistungen nicht täglich frisch und einwandfrei angeboten würden, hätten wir bei unseren Kundinnen und Kunden sehr schlechte Karten.

Damit es nicht so weit kommt, gibt es in allen Transgourmet-Ländern die Spezialistinnen und Spezialisten für Qualität. Sie legen selbst Hand an und prüfen die Güte der an uns gelieferten Ware und des Angebots in unseren Märkten. Ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist auch die Schaff ung eines „Qualitätsbewusstseins“ unter den Mitarbeitenden. Durch Schulungen und Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Märkten wollen sie vermitteln, wie wichtig das Thema für den Erfolg von Transgourmet ist. Stellvertretend kommen auf den folgenden Seiten Spezialistinnen und Spezialisten aus Polen, Rumänien, Deutschland und Frankreich zu Wort und berichten über ihre herausfordernde Aufgabe.

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Elżbieta Kędziora (56), Qualitätsprüferin Transgourmet Polen

„Es dürfen nur frische und hochwertige Produkte in den Verkauf.“

Ich arbeite im Team zusammen mit sechs anderen Spezialisten, die sich mit unseren eigenen Qualitätsvorgaben, aber auch mit den gesetzlichen Anforderungen auskennen. Wir kontrollieren die Qualität von Fleisch, Obst und Gemüse sowie Fisch und Meeresfrüchten. Unsere Qualitätsabteilung hat ihren Sitz auf der Plattform Greenyard in Żabia Wola, über die alle Lieferungen von ultrafrischen Artikeln abgewickelt werden. Ziel ist es, dass an unsere Märkte nur Produkte von höchster Qualität geliefert werden. Morgens um drei Uhr beginnt mein Arbeitstag. Zuerst lese ich die Berichte über die neu ans Lager angelieferten Waren und erstelle die Bestellkarten, auf denen ich die Annahme oder Rücksendung von Lieferungen bestätige. Ich überprüfe die Begleitunterlagen, messe die Temperatur im Laderaum des Fahrzeugs mithilfe eines Pyrometers, beurteile die Sauberkeit des Laderaums und prüfe die Reinigungs- und Desinfektionsnachweise. Nachdem die Produkte im Lager eingetroffen sind, messe ich die Temperatur der einzelnen Chargen und entnehme gezielt Stichproben. Wenn festgestellt wird, dass die Qualität von unseren Standards abweicht, werden die Produkte an den Lieferanten zurückgeschickt. Dann muss ich einen Retourenbericht mit genauer Beschreibung der Abweichungen zusammen mit einer Fotodokumentation erstellen. Meine Arbeit macht mir sehr viel Spaß, denn ich kann einen Beitrag dazu leisten, dass ausschließlich hochwertige, frische und einwandfreie Produkte in den Verkauf und damit zu unseren Kunden gelangen.
Ich selbst besitze einen Abschluss als Technikerin für Agrar- und Lebensmittelprodukttechnologie mit Fachrichtung Fleischverarbeitung. Berufliche Erfahrung habe ich vor allem in Betrieben der Fleischverarbeitung gesammelt. Mit Fleischprodukten aller Art kenne ich mich also bestens aus – eine wichtige Voraussetzung für meinen jetzigen Beruf als Qualitätsprüferin. Neben Eigenschaften wie Genauigkeit, Selbstständigkeit, Entscheidungsfreude und Stressresistenz spielt auch die Beobachtungsgabe eine wichtige Rolle, um die täglichen Aufgaben gut zu erfüllen. So sollte der Mitarbeitende in der Lage sein, Farben und Strukturen scharf zu sehen, vergleichen und unterscheiden zu können, sowie über einen guten Tast-, Geschmacks- und Geruchssinn verfügen.Ich bin Qualitätsprüferin und entwickle
in Zusammenarbeit mit den Qualitätsmanagern der Lieferanten Eigenmarkenartikel wie „Topseller“. Außerdem bin ich zuständig für deren Einführung in unseren Märkten sowie für die Überwachung und Einhaltung der hohen Qualitätsstandards.

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Anca-Alexandra Jipa (31), Quality Specialist, Selgros Rumänien

„Ich lege auch im Privatleben viel Wert auf gute Qualität.“

Ich arbeite in einem Team mit acht anderen Kolleginnen und Kollegen. Mein Arbeitstag beginnt am frühen Morgen und umfasst Qualitätskontrolle, tägliche und wöchentliche Zielsetzung, Korrespondenz mit Lieferanten und internen Bereichen, Lieferung der Proben an das Labor, Recherche von nationalen und EU-Gesetzgebungsquellen für Eigenmarkenprodukte sowie die Behebung von aktuellen, wiederkehrenden Mängeln bei Produkten und Eigenmarkenartikeln. Unsere Arbeit erfordert viel Detailwissen und eine hohe Konzentration. Wenn zum Beispiel an der Preisauszeichnung eines Eigenmarkenprodukts ein Komma an der falschen Stelle steht, dann macht das einen großen Unterschied. So etwas darf nicht passieren. Ebenso müssen wir die Korrektheit der Etiketten und deren Konformität mit den geltenden Vorschriften sowie dem Qualitätshandbuch kontrollieren. Wenn Qualitätsmängel bei einem Produkt auftauchen, werden die entsprechenden Artikel erst einmal von den anderen separiert und vom Verkauf zurückgezogen. Wenn es ein fehlerhaftes Produkt des Lieferanten ist, wird dieser umgehend benachrichtigt. Danach suchen wir nach Lösungen, um diese Mängel in Zukunft zu vermeiden. Auch die Geschäftsleiter werden über den Vorgang informiert.
Ich liebe meinen Beruf, obwohl er oftmals eine große Herausforderung darstellt. Es braucht sehr viel Engagement und Begeisterung, aber auch eine große Liebe zum Detail. Außerdem sollte man ständig bemüht sein, sich fachlich und menschlich weiterzuentwickeln. Übrigens lege ich auch privat viel Wert auf gute Qualität. Und dies nicht nur bei Lebensmitteln, Kleidung und anderen Dingen, die ich mir ins Haus hole, sondern auch beim Verhältnis zu meinen Freunden und meiner Familie. Ich schätze die Zeit sehr, die ich mit Letzteren verbringe.

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Nathalie Drouart (37), Qualitäts ingenieurin, Transgourmet Frankreich

„Bei einer Gesundheitswarnung stehe ich in der vordersten Linie.“

Ich arbeite im Bereich Krisenmanagement in der Abteilung Lebensmittelsicherheit von Transgourmet Frankreich. Dort kümmere ich mich um Gesundheitswarnungen, die an mich herangetragen werden, schwerwiegende Kundenbeschwerden wie Lebensmittelvergiftungen sowie komplexe Kundenanfragen, die beispielsweise mit der Aktualisierung unserer Verfahren gemäß der gesetzlichen Vorschriften zusammenhängen. Außerdem bearbeite ich grundlegende Dossiers wie den Analyseplan (bakteriologische, chemische und physikalische Warenprüfung), die Lieferantenaudits sowie die Qualitätsvorgaben für nationale Markenprodukte. Und da Warnungen per Definition nicht vorhersehbar sind, ist kein Tag wie der andere. Eine große Krise kann da alles auf den Kopf stellen. Bei Warnungen arbeite ich übergreifend mit Kunden, Lieferanten, Behörden und natürlich mit den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens zusammen. Wenn es ein Problem gibt, stehe ich in der vordersten Linie. Wenn alles gut läuft, nimmt man mich und meine Arbeit nicht wahr. Ich lege großen Wert darauf, die Dinge sachlich und konstruktiv zu klären. Mein Ziel ist es, einen echten Mehrwert für das Unternehmen zu schaff en und die Prozesse so weiterzuentwickeln, dass diese effizienter und reibungsloser über die Bühne gehen.
Ich habe eine Ausbildung zur Lebensmittelingenieurin absolviert. Für mich ist es wichtig, zuzuhören und den Kollegen vor Ort zu vertrauen. Sie sind es auch, die die Probleme der Kunden an mich weiterleiten. Um diesen Beruf ausüben zu können, muss man einen Schritt zur Seite treten und das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Es bleibt also nicht aus, dass man Organisation und Abläufe hinterfragen muss.

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Janine Niedermayer (33), Mitarbeiterin Qualitätsmanagement, Transgourmet Seafood, Deutschland

„Man muss in stressigen Situationen die Ruhe bewahren können.“

Wir sind mit drei Mitarbeitenden ein verhältnismäßig kleines Team. Trotzdem sind die Aufgaben im Qualitätsmanagement sehr umfangreich. Das fängt an bei den operativen Warenkontrollen und -reklamationen, geht über die Vorbereitung, Durchführung respektive Betreuung von Audits, dem Schutz vor Lebensmittelbetrug, bis hin zu Schulungen von Mitarbeitenden sowie der Umsetzung und Beachtung von Gesetzen und Verordnungen. Außerdem arbeiten wir an der Einhaltung und Anwendung des Hygienekonzepts, organisieren externe Schulungen bei Kunden und Lieferanten, erstellen und überprüfen Produktspezifikationen und Etiketten, kontrollieren die Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung und noch vieles mehr. Falls wir bei den stichprobenartigen Eingangskontrollen feststellen, dass ein Produzent uns Ware von unzureichender Qualität liefert, dann wird diese sofort gesperrt und beim Lieferanten reklamiert.
Alles in allem gefällt mir diese Arbeit sehr. Am meisten Spaß macht mir dabei die Abwechslung zwischen Theorie und Praxis. Wichtig ist aber, dass man in Stresssituationen die Ruhe bewahren kann und Durchsetzungsvermögen besitzt. Zudem sollte man einen Bezug zu guter Qualität und Frische haben. Ein hohes Maß an Belastbarkeit wäre auch von Vorteil. Privat lege ich beim Thema Qualität von Lebensmitteln besonderen Wert auf Frische, Nachhaltigkeit und Regionalität. Wichtig ist mir auch, dass Produkte keine Geschmacksverstärker enthalten.