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Bee happy!

TEXT: JUTTA FRIEDRICH | FOTO: GREGOR OTT

Urban Beekeeping, also das Halten von Bienenvölkern in Städten, ist Trend. Auch Transgourmet ist längst ein Beekeeper.

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Zeigen sich die ersten Blüten, machen sich die Senf-Blauschillersandbiene, die Spitzzahn-Zottelbiene, die Filzige Kraftbiene und viele andere ihrer Verwandten an die Arbeit. Es gibt unzählige Wildbienenarten, doch die Zahl der Populationen ist stark gesunken. Von den mehr als 580 in Deutschland lebenden Wildbienen-arten ist die Hälfte vom Aussterben bedroht. Auch die Hummel zählt übrigens zu den Wildbienen. Die uns bekannte Honigbiene hingegen ist die einzige Bienenart, die wir als Nutztier pflegen und die uns im Gegenzug mit Honig beliefert.

Einzelgänger und Familienverband

Die meisten Wildbienen leben allein, das Weibchen baut das Nest und versorgt den Nachwuchs, der bald auf den eigenen sechs Beinen steht. Als Nistplätze dienen Bodenhöhlen, Käfer bohrlöcher in Zweigen, Mauerritzen – daher ziehen viele Wildbienen auch gerne in ein Insektenhotel ein. Die Azubis der Transgourmet-Zentrale in Riedstadt haben eine solche Unterkunft auf dem Betriebsgelände „errichtet“ und auch in Roggentin sind seit diesem Jahr neben allen anderen Insekten ebenso Wildbienen im eigens angedachten Hotel willkommen. Die Honig biene ist dagegen vollständig domestiziert und lebt im Familienverband mit bis zu 50.000 Tieren in einem Bienenstock, um den sich ein Imker kümmert. Die Königin legt die Eier, die Drohnen stehen zur Befruchtung bereit und die Arbeiterinnen sammeln Nektar und Pollen.
 

Warum Bienen sterben …

liegt, so die Experten, wohl vor allem am Einsatz von Insektiziden, an der nicht mehr vorhandenen Pflanzenvielfalt, aber auch am Klimawandel. „In einer idealen Welt schlüpfen Bienen genau dann, wenn die Pflanzen blühen“, berichtet Prof. Dr. Andrea Holzschuh der Zeitschrift stern (Ausgabe 18/21). Aufgrund des Temperaturanstiegs blühen viele Pflanzen früher. Die Bienen können sich zwar neuen Bedingungen anpassen, aber „der Schlupf der Bienen verändert sich nicht im selben Ausmaß“. Ein paar Bienenarten passen sich an, einige werden für immer verschwinden. Aber wir alle können den Bienen helfen.

Gut zu wissen

Hat eine Biene einen guten Tag, bestäubt sie gut und gerne mal 3.000 Blüten, für ein 500-g-Glas Honig ist ein Bienenvolk rund 120.000 Kilometer unterwegs. Nach Rind und Schwein ist die Biene das dritt-wichtigste Nutztier. Der weltweite wirtschaftliche Gesamtwert der Insektenbestäubung wird auf mehr als 500 Mrd. Euro geschätzt.
( Quelle: Deutscher Landwirtschaftsverlag) 

Urban Beekeeping

Rund 150.000 Imkerinnen und Imker gab es laut Deutschem Imkerbund 2020 in Deutschland und zwar nicht nur auf dem Land. Urban Beekeeping, also das Halten von Bienenvölkern in Städten, ist Trend. Vielleicht, weil viele Bienen in Gärten und auf Balkonen ein gutes Nahrungsangebot vorfinden – im Gegensatz zur oft monotonen Agrarlandschaft. Auch Transgourmet ist längst ein Beekeeper. In Riedstadt, Griesheim, Mannheim und seit Neuestem auch in Roggentin fühlen sich je zwei Bienenvölker „bienenwohl“ und  genießen nicht nur die Pflege eines ortsansässigen Imkers, sondern zum Teil auch extra angelegte Blumenbeete. Auf dem Betriebsgelände der Transgourmet Roggentin wird es für Bienen und Co. sogar noch abwechslungsreicher. Im Rahmen eines Azubi-Projekts wurde dort nicht nur das bereits erwähnte Insektenhotel eröffnet. Die Auszu­bildenden möchten auch ein Biotop anlegen und so für Pflanzen und  Tiere neue Lebensräume schaffen.
 

Und wir?

Können auch mit anpacken: auf dem Balkon, im Garten, ja sogar im Supermarkt.

  • Nutzen Sie bienenfreundliches Saatgut und sorgen Sie in Garten und Balkon für Abwechslung: Wildbienen lieben z. B. Rosmarin und Thymian.
  • Bieten Sie Nistplätze (Insektenhotels, Totholz, hohle Stängel …). Im Internet gibt es zahlreiche Anregungen dazu.
  • Kaufen Sie Bio-Produkte (und vermeiden Sie damit den Einsatz von Pestiziden).

Und für alle Transgourmet-Standorte, die sich für ein Bienenvolk interessieren oder ein Insektenhotel bauen möchten, steht unser Team Nachhaltigkeit mit Rat und Tat zur Seite.