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Sommer in Flaschen

Cider, Cidre, Äppelwoi – mit Sortenvielfalt zum prickelnden Trendsetter

127 Äpfel verzehrt jeder Deutsche durchschnittlich in einem Jahr. Damit ist der Apfel das beliebteste Obst in Deutschland. Doch auch als fruchtiges, alkoholisches Getränk wird das Kernobst immer beliebter. Während traditioneller Apfelwein auf eine lange Historie zurückblickt, bringen innovative Cider-Varianten frischen Wind in Restaurants und Bars – und verzeichnen ein weltweites Wachstum. Eine Tendenz, die sich in der Gastronomie bemerkbar macht und die Getränkekarten aufmischt.

Cider, Cidre, Äppelwoi

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Erfischend, lecker und voll im Trend: Cider-Cocktails

Eine festgelegte Definition von Apfelsekt gibt es nicht. Unterschieden wird zwischen dem englischen Cider mit seinem fruchtig-herben Geschmack, dem französischen Cidre, einem in der Regel lieblichen Apfelschaumwein mit niedrigem Alkoholgehalt, und dem hessischen Äppelwoi, einem trockener Apfelwein ohne Kohlensäure.

Tradition mit Trendpotenzial

Vor allem in britischen Pubs ist das prickelnde Gold nach englischer Art ein unverzichtbarer Klassiker. „Für viele Gäste stellt Cider auch eine sehr leichte Alternative zum Bier dar“, weiß Till Haffner, Betriebsleiter von Murphy’s Irish Pub in Berlin. Auch Biercocktails sind dort ein Thema wie etwa der „Snake Bite“, ein süßlicher Drink aus Cider, Pils und einem kleinen Schuss Johannisbeersirup. Doch nicht nur in Irish Pubs ist Cider ein Signature-Drink. Namhafte Brauereien ebenso wie kleine Manufakturen beschäftigen sich mit dem Apfelsekt, denn „ein süßlich prickelnder Cider passt (…) zu vielen Desserts, (…) ein kräftig herber Cider (…) zu Käse oder Flammkuchen“, erklärt Ole Klann, Geschäftsführer der Nordappel GmbH.

Vom Nischenprodukt zum Kultgetränk?

Noch ist Cider hierzulande wenig bekannt und oft erklärungsbedürftig. „Doch sobald der Cider einmal im Glas war, wird er immer wieder bestellt“, berichtet Kann. Vor allem die weiter wachsende Bewegung Richtung Nachhaltigkeit und Regionalität rückt das Getränk immer stärker in den Fokus vieler Gastronom:innen. „Der Markt für Apfelwein und Cider ist (…) noch ganz am Anfang seiner Entwicklung“, dennoch sei eine deutliche Tendenz zu erkennen. „Derzeit entstehen verschiedene, brandneue Cider-Manufakturen (…)“ und „die Anzahl der Touchpoints wird jedes Jahr mehr“, weiß Frank Lohn, Gründer des Startups Anderdog-Cider Deutschland.

Laut GlobalData ist das Wachstum im Cider-Segment seit 2015 deutlich stärker im Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken – und zwar weltweit. Dabei ist der klassische Apfel-Cider der Hauptakteur, doch auch sogenannte Modern Cider, Sorten mit Birne, Rhabarber oder dunklen Beeren, holen auf. Nicht nur für die Gäste, auch für die Gastronom:innen ein rentables Highlight in der Produktpalette.